Eine Sammlung zum Thema Zahlen von Dr. Michael Stelzner

18 Der Gipfelpunkt der Polarität

(18 Aufsatz.docx)

… das Erwachsen-werden     … die  Notwendigkeit zur Tat wird sichtbar

 

Der Gegensatz von der geistigen Welt (Dreieck I) einerseits und der substantiellen Welt (II) andererseits gipfelt nach der triadischen Zahlenordnung in der Zahl 18. In ihr erreicht die Spannung von Geist (3) und Substanz (4), die das Bewusstsein (5) konstituieren, einen Gipfelpunkt. Jede Spannung (2) strebt einer Dynamik (3) zu. In der 18 wird diese als Notwendigkeit zur Tat sichtbar.

 

Das Bewusstsein hat bis zu diesem Punkt die vielfältigen Interaktionen von Geist und Substanz in ihren Ordnungen und Hierarchien erfahren. Jetzt aber erlebt es diese Spannungen unter Einbezug seiner eigenen Existenz. Die Polarisierung wird zur Parteinahme.

 

Die Zwei entfaltet das Wesen des Zweimachens auf höchstem Niveau und das schließt ihre Ausrichtung auf die Einheit ein. Ganz konkret entsteht eine fruchtbare Spannung, deren Triebfeder die „Einseitigkeit“ ist. Die zur Dynamik drängende Spannung ist keine willkürliche Spannung. Sie hat sich, wie die triadische Ordnung der Zahlen in Abb. 18 zeigt, sukzessive entwickelt. Die Ordnung lässt erkennen, dass die 18 die Spitze des 6. Dreiecks bildet (s. Abb. 18 links). Die 18 ist der sichtbare Gipfelpunkt einer Polarität, die durch die beiden großen Dreiecke I und II gebildet werden. Jene große Polarität (I↔II) ist die Entfaltung zwei vorangehender Polaritäten (s. Abb. 18 rechts), die ihrerseits die Polaritäten zwei verschiedener Dimensionen sind (1-2  ↔  Δ-Δ).

 

Die einfachste und erste denkbare Polarität ist die der beiden ersten Zahlen (1—2). Auf sie baut die Polarität der Dreiecke (Dreieck 1 — Dreieck 2) auf, welche darin die erste Polarität in der nächsthöheren Dimension entfaltet. Die dritte und höchste Art der Polarität ist dann die der so genannten „großen Dreiecke“ (Dreieck I — Dreieck II). Ihr Gipfelpunkt ist die 18.

Abb. 18 Die dreigliedrige Polarität gipfelt in der Zahl 18

Das Dritte steht seinem Archetyp nach für eine verbindende Funktion. Es fasst das Wesen der ersten und der zweiten Polarität zu einer höheren Polarität zusammen. Die erste Polarität ist die der Zahlen (1—2) und darin ihrem Wesen nach eine geistig-abstrakte. Die zweite Polarität ist das Gegenstück zu ihr. Sie ist substantiell greifbar. Ihr Wesen drückt sich in der Gegenüberstellung der Dreiecke 1 und 2 aus. Diese zweite Polarität steht für die konkrete Welt, wie sie das Subjekt in den Archetypen 1 bis 6 erfährt.

 

Das in der 18 zum Ausdruck kommende, verbindende Dritte vereint die geistigen Spannungen mit den dinglichen der Welt. Als ein Verbindendes entfaltet es seine beiden Wurzeln und überwindet darin den zersetzenden Aspekt des Trennenden. Das Dritte lässt ein endgültiges Trennen von Geist und Substanz, von Diesseitigem und dem, was wir Jenseitiges nennen, nicht mehr zu. Mit anderen Worten: Das von Geist (3) und von Substanz (4) konstituierte Bewusstsein (5) gipfelt in all seinen Aspekten in der Zahl 18.

 

Der Gipfelpunkt der Dreiecke 1 und 2 ist die 6, der der großen Dreiecke I und II ist die 18. Während wir in der 6 das Zusammenspiel der Gegensätze der gleichen Dimension erleben, wie beispielsweise hell und dunkel, männlich und weiblich usw., erleben wir in der 18 nun das Zusammenspiel von unterschiedlichen Dimensionen, wie beispielsweise das von Pflanze und Tier, von Tier und Mensch oder das von den Menschen und ihren Gottheiten. Auf der Höhe der 18 begegnet dem Bewusstsein eine Qualität, in der sowohl die horizontalen als auch die vertikalen Spannungen wirken. Das Bewusstsein wird hier sowohl mit den konkreten Dingen und ihren Herausforderungen als auch mit dem größeren geistigen Umfeld und seinen Herausforderungen konfrontiert. In der 18 wird es aufgefordert diesen zweifachen Gegensatz zu einer Einheit zusammenzufügen.

 

Immer wenn wir der Zahl 18 in heiligen Schriften, in Mythen oder in der Geometrie begegnen, wird die in ihr angelegte „Notwendigkeit zur Tat“, die das „Erwachsen-werden“ begleitet, angesprochen:

 

 

Die Zahl 18 im Alten Testament (Judentum)

 

Der 18. Buchstabe des hebräischen Alphabets, ist das „Sade“ (צ). Er hat den Zahlenwert 90 und das Bildsymbol eines Angelhakens. Der Angelhaken hat eine „verbindende Funktion“. Seine Wirkung ist von der niederen Dimension, der Dimension des Fisches nicht durchschaubar aber schicksalhaft. Aus der Sicht der höheren Dimension hingegen ist der Angelhaken ein subtiles Instrument eines „verbindenden“ Handelns.

 

Der 18. Buchstabe der Bibel setzt die Qualität in Bilder um, die ihm nach der triadischen Ordnung zukommt. Er begleitet die Rede von der letzten und höchsten Stufe der von der Polarität beherrschten Welt. Er markiert ihre Grenze.

 

Das „Sade“ (צ) kommt erstmals im Word „Erde“ (1-200-90) vor. Es ist bezeichnenderweise das letzte Wort vom ersten Satz der Bibel. Zudem ist sein letzter Buchstabe das „Sade“.[i] Wer diesen letzten und höchsten Punkt im polaren So-Sein (Dasein) erklommen hat, ist potentiell im Besitz seiner Weisheit. Gemeint ist die Weisheit um das wahre Wesen der Polarität. Als Gegenpol zur Eins, der Einheit, Ganzheit und Vollkommenheit ist sie das denkbar Nichtigste schlechthin und doch kann ohne sie nichts existieren. Wer im Besitz dieses Wissens ist, der kann mit der allgegenwärtigen Nichtigkeit umgehen und hat die Fähigkeit eines Predigers. Deshalb ist das 18. Buch der hebräischen Bibel, des „TaNaKs“ das Buch „Prediger“ (hebr. Kohelet). Es bearbeitet die Allgegenwart der Polarität und Nichtigkeit in all ihren Aspekten.

 

Kein Mensch entrinnt der Polarität. Aber das Wissen, dass alles, was ins Diesseits kommt zwar ungewiss ist, aber den Sinn hat, Wachstum zu befördern, kann den Menschen in die Lage versetzen, mit Hilfe dieses „Instruments“ in den unergründlichen Tiefen des göttlichen Seins zu „fischen“. Die 18 steht für das Potential, mit der Polarität und ihrer oft unbekannten Seite in rechter Weise umzugehen. In der 18 ist die Welt „erwachsen“ geworden. In ihr verfügt sie über all ihr Potential.

 

Der Erde noch zugehörig, hat die 18 den Charakter des Konkreten, „grenzt aber hart an das Geistige und Prinzipielle“ (Dreieck III). Kennt der Mensch das Wesen der 18, liegt es sodann an ihm, es auch mutig und konsequent umzusetzen. Einmal mit dem durch sie daherkommenden, „vollkommenen Bruch“ konfrontiert, stellt sich an der Grenze von Geist und Substanz die Frage nach dem Jenseitigen und der Gottheit auf völlig neue Weise. Diese harte Grenze beschreibt der biblische Mythos mit der Grenze zwischen dem Garten Eden und der jenseitigen rauen Wirklichkeit. Adam und Eva stehen nach dem sogenannten Sündenfall (beachte: hebräisch „sündigen“ = 8-9-1 = 18) vor den mit feurigen Schwertern bewaffneten zwei Engeln (Cheruben), welche auf Geheiß der Gottheit den Garten Eden bewachen. Wer zurück will, der muss das Wesen der Polarität durchschauen.

 

Jene gleiche Grenze greift später der zweite König Israels, der König Salomon im Bild des von ihm erbauten Tempels auf. Vor dem sogenannten Salomonischen Tempel (dem Urbild aller Tempel des Morgenlandes) stehen zwei Säulen. Sie sind je 18 Ellen hoch:

 

Und er formte die beiden Säulen aus Bronze: 18 Ellen die Höhe der einen Säule, und ein Faden von 12 Ellen umspannte sie; ihre <Wand>Stärke war 4 Finger <breit>, und innen war sie hohl; ebenso war die andere Säule.“ (1 Kön 7;15)[ii]

 

Die Namen der Säulen sind „Boas“ [2-70-7] und „Jakim“ [10-20-10-50]. Sie bilden zusammen die Zahlensumme von 169, die zugleich das Quadrat der 13 ist (169 = 132). Die flankierende Polarität am Eingang zum Heiligtum verweist über ihre zwei Namen zugleich auf das Wissen um das Wesen des Quadrats und das Wesen der Zahl 13, welche die bekannte Ordnung der 12 scheinbar übersteigt.

 

Immer wenn die Zahl 18 im religiösen Kontext erwähnt wird, geht es darum, die Polarität und damit auch ihre negativen Auswirkungen ihrem Wesen nach zu durchschauen und das in ihr verborgene Potential zur Entfaltung zu bringen. Das durch die 18 ausgedrückte Erwachsenwerden ist im religiösen Kontext ein Erwachen. Das Erwachsenwerden wie auch das Erwachen offenbaren Polarität als fruchtbare Spannung.

 

Sie allein führen noch nicht zu dem erhofften und erlösenden Dimensionswechsel sondern verlangen nach den ausstehenden und bewussten Handeln der Helden. In den Erzählungen erfolgt es zumeist der 18 unmittelbar. Die Helden können daran aber auch vorübergehend scheitern:

 

 

Die Zahl 18 in Wolfram von Eschenbachs Parsifal

 

In Wolfram von Eschenbachs Parsifal kommt der Artusritter irgendwann auf der Suche nach dem Heiligen Gral endlich auf die ersehnte Gralsburg. Dort erlebt er eine Prozession in der 18 verhüllte Jungfrauen einen lichtverschleierten Gegenstand am kranken Gralskönig Amfortas vorbeitragen. Parsifal aber scheitert bei seinem ersten Besuch auf der Gralsburg, weil er das Polaritätsgesetz nicht auf die richtige, zusammenführende Weise einsetzt und nicht die entscheidende und notwendige Frage stellt, „was dem König fehlt“? Der erlösende Dimensionssprung bleibt vorerst aus.

 

 

Die Zahl 18 in den nordischen Sagen

 

Der nordische Held Odin tritt in einen polaren Wissenswettkampf mit den weisen Riesen Vafthrudnir („der kräftig Verwickelnde“). Der Riese prahlt darüber, dass er die Archetypen der Neunheit kennt und „9 Weltkreise durchschritten“ habe. Das Wissen Odins hingegen überschreitet diese Neunzahl. Odin erkennt die polare Funktion der Neun und stellt den Riesen zunächst 12 und dann noch einmal 6 Fragen, also insgesamt 18 Fragen. Der weise Riese unterliegt Odin, da er die Frage nicht beantworten kann, was denn der noch weisere Odin seinem toten Sohn auf dem Weg zum Scheiterhaufen ins Ohr geflüstert hatte.

 

 

Die Zahl 18 und Alexander der Große

 

Der Mazedone Alexander der Große vollbrachte der Legende nach mit 18 Jahren sein erstes Wunder.

 

 

Die Zahl 18 und vorbiblische Weisheit

 

Assurbanipal war den schriftlichen Überlieferungen nach von 669 n. Chr. an König des Assyrischen Reiches. Sein Name, der  „Assur ist der Erschaffer des Erbsohnes“ bedeutet, lenkt die Aufmerksamkeit auf eine mehr horizontale statt die notwendige, vertikale Entwicklung. 19 Jahre nach seinem Tod ging das Assyrische Reich unter. Assurbanipal leistete vor den versammelten Beamten u. Vasallen seinen König- und Treue-Eid 3 Jahre vor dem Tod seines Vaters König Asarhaddon in der Nacht des 18. Ajar. Dass Ereignis hatte religiöse Bedeutung. Die Archeologen fanden die Urkunde auf einem Altar liegend. Der Vater, König Asarhaddon war einst irregulär auf den Thron gekommen. Dem Thronnachfolger oblag es, die Polarität und ihre Beziehung zur sogenannten „Sünde“ zu erfassen und zur rechten Handlung zu finden. Der Eid des Assurbanipal enthält sehr viele Flüche für den Fall der Nichtbeachtung. Jene Flüche wurden in nahezu identischer Form vom 5. Buch Mose, dem Deuteronomium übernommen. Das bedeutungsschwere und herausfordernde, hebräische Wort für „sündigen“ wird durch die Zahlenfolge 8-9-1 wiedergegeben. Die aus dem jüdisch-religiösen Kontext stammende Gematrie drückt in dessen Wortsumme den Grenzzustand aus, der in der Zahl 18 (8+9+1) zutage tritt.

 

 

Die Zahl 18 und der Koran

 

Am 18. des Monats Ramadan erhielt Mohammad seine Offenbarung.

 

Die aus dem Islam heraus entstandenen Derwische leben das Funktions- und Bewegungsprinzip (3), das aus der recht verstandenen Polarität erwächst. Bevor sie eingeweiht werden und „wirbeln“ dürfen, müssen sie lernen, die Zahl 18 in allen Lebensbereichen zu erfassen. Am Anfang müssen sie 18 Tage dienen lernen. Danach erlernen sie 18 Dienste im Haushalt des Ordens. Nachdem sie einen 18-armigen Kerzenleuchter bekommen, meditieren sie noch 18 weitere Tage für sich allein in ihrer Mönchszelle. Erst dann werden sie zu den „rechten und verbindenden Bewegungen“ aufgefordert.

 

 

Die Zahl 18 und christliche Wunder

 

Lourdes wurde in der katholischen Tradition zu einem berühmten, heiligen und heilenden Wallfahrtsort. Er wurde es, weil dort der Bernadette Soubirou am 11.02.1858 vor der Grotte Massabielle in Südfrankreich 18 Male eine wunderschöne Frau erschien. Der 13jährigen Bernadette erschien die Zweiheit, das Weibliche, das Prinzip der Polarität in ihrer Ganzheitlichkeit. Die sogenannte „unbefleckte Empfängnis“, wie sie sich nannte, zeigte ihr eine bis dahin verborgene Quelle mit heilkräftigem Wasser. Im Anblick dieser Zweiheit und Weiblichkeit forderte die Erscheinung sie zur Handlung (3) auf: Sie solle eine Kirche bauen und Prozessionen durchzuführen.

 

 

Die Zahl 18 und das Neue Testament (Christentum)

 

Die Zahl 18 wird in den vier Evangelien des Christentums dreimal genannt. Alle 3 finden wir ausschließlich bei Lukas, dem dritten der vier Evangelisten und alle drei gehören einem zusammenhängenden Erzählkomplex an (Lk 13:1-16). Lukas berichtet von der rechten Sicht auf die Polarität und vom daraus resultierenden rechten Verhalten. Die Erzählungen um die Zahl 18 beschreiben ihre drei Aspekte, welche die Grenze der Polarität (2) zur Funktion (3) hin konstituieren. Das von ihm einleitend gezeichnete Bild greift nach scheinbar unvereinbar gegenüberstehenden Extremen, die in einem ebenso schockierenden Bild auch noch zusammenfügt werden. Das Blut von Feinden und das von Schlachtopfern werden auf dem Altar gebracht und vermischt:
Zu dieser Zeit waren aber einige zugegen, die ihm von den Galiläern berichteten, deren Blut Pilatus mit ihren Schlachtopfern vermischt hatte. Und er (Jesus) antwortete und sprach zu ihnen: Meint ihr, daß diese Galiläer vor allen Galiläern Sünder waren, weil sie dies erlitten haben? Nein, sage ich euch …“  (Lk 13:1-3). Nach dem vorangeschickten Bild nennt Lukas die Zahl 18 dreimal.

Die erste Nennung der 18 beschreibt das auf eine niedere Polarität (2) einwirkende höhere Dritte: „Oder jene 18, auf die der Turm in Siloah fiel und sie tötete: meint ihr, daß sie vor allen Menschen, die in Jerusalem wohnen, Schuldner waren? Nein, sage ich euch …“ (Lk 13:4f)

 

Die zweite Nennung der 18 beinhaltet die bindende und krankmachende Wirkung der Polarität, die sodann durch die Handlung Jesus überwunden wird: „Und siehe, da war eine Frau, die 18 Jahre einen Geist der Schwäche hatte; und sie war zusammengekrümmt und gänzlich unfähig, sich aufzurichten. Als aber Jesus sie sah, rief er ihr zu und sprach zu ihr: Frau, du bist gelöst von deiner Schwäche! Und er legte ihr die Hände auf, und sofort wurde sie gerade und verherrlichte Gott.“ (Lk 13:11-13)

 

Die dritte Nennung der 18 ergreift die beiden vorangehenden Inhalt, die Macht und die Schwäche und führt sie zusammen. Die Macht zu heilen und das religiöse Verbot, dies an einem Sabbat zu tun, lässt er nicht als dauerhaften Widerspruch gelten. Jesus führt die Widersprüche in seiner Handlung zusammen und heilt die gekrümmte und von der Zweiheit beherrschte Frau: „ … Bindet nicht jeder von euch am Sabbat seinen Ochsen oder Esel von der Krippe los und führt ihn hin und tränkt ihn? Diese aber, die eine Tochter Abrahams ist, die der Satan gebunden hat, siehe, 18 Jahre lang, sollte sie nicht von dieser Fessel gelöst werden am Tag des Sabbats?“ (Lk 13:15f)

 

 

Die Zahl 18 im Golfsport

 

Der Golfsport kennt eine verschiedene Anzahl von Golfbahnen. Sie sind aber immer durch 3, meist durch 6 teilbar. Regulär wird jedoch eine komplette Golfrunde über 18 Löcher gespielt. Diese Sportart soll ein Symbol der Wirklichkeit sein. Für deren Abbildung bedarf es dreier Dinge. Man muss zum ersten das Wissen über die wahren Verhältnisse in der polaren Welt mitbringen. Auf dieser Basis muss man zum zweiten einen „sicheren Stand“ finden. Zum dritten verlangen die beiden Voraussetzungen nun das Handeln, den „gezielten Abschlag“ mit Hilfe der beherrschten und unterschiedlichsten „Eisen“. Der Nachteil (2), das „Halbsein“ nennt sich im Golfsport Handicap. Das Zwei- und Anderssein wird nicht etwa aus der Welt geschafft, sondern geradezu im Zeichen des Beherrschens der konkreten Natur und damit seines eigenen Körpers eingesetzt.

 

 

Beispiele für die einheitliche Symbolkraft der Zahl 18 lassen sich in allen Kulturen finden, sowohl im religiösen Kontext als auch im profanen, wie es das Beispiel vom Golfsport zeigt. Als Archetypen prägt die 18 die gesamte Natur. Sie dort zu erschauen, ist Gegenstand der Naturwissenschaften. Ihr Wesen aber erschließt sich erst im triadischen Denken. Es eröffnet uns den Blick dafür, die besondere geometrische Position der 18 zu erkennen und eine Erklärung dafür zu finden, warum die 18 auch zum „Leitbild der Elektronenkonstellationen der chemischen Elemente“ werden musste.

 

 

Zusammenfassung: Die 18 ist ein Gipfelpunkt der Polarität. Im Rahmen des Bewusstseins bedeutet das Polarisieren „denken“, denn das Denken vergegenwärtigt Spannung im Sinne von Differenzieren. In der 18 überblickt das Bewusstsein die horizontalen als auch die vertikalen Herausforderungen. Die 18 beschreibt das potentielle Vermögen der Polarität. Sie beschreibt die denkerische Leistung des Bewusstseins und weist den Weg zur Handlung. Mehr aber noch nicht! Sie gleicht einer leeren Hängematte. Die Botschaft der 18 ist: Dem Denken muss ein Umdenken folgen. Aus ihm heraus ergeben sich die rechten Taten.

 

Das Wesen der Zahl 18, das wir auf einfache Weise über die triadische Ordnung der Zahlen erschließen können, erfahren wir auch über ihre Mathematik und somit auf naturwissenschaftliche Weise. Die Faktoren (Teiler) der Zahl 18 sind 2, 3, 6, 9. Die Zahlen 2 und die 3 berichten von der Existenz der Polarität (2), die notwendig zu einer Dynamik (3) führt. In der Zahl 6 wird das triadische Prinzip im ganz konkreten Sein der Welt umgesetzt. Die „neutralisierenden“ und „neu machenden“ 9 lässt die konkreten Erscheinungen verschwinden. Aus der niederen Sicht wird das als ein Untergang wahrgenommen. Erst im Hinzugewinnen ihres Gegenpols kann das Bewusstsein sodann die Einheit von Verschwinden (I) und Neuentstehen (II) wahrnehmen. Das ist der Zustand der 18. 

 

P.S. Welche verbindende Funktion die Zahl 18 durchsetzt, soll der nachfolgende Aufsatz über deren Geometrie darlegen.

 

 

[i] Der erste Satz der Bibel lautet:

Das letzte Wort ist das Wort „Erde“ und dessen letzter Buchstabe ist das „Sade“ (ץ).

 

[ii] Man beachte, dass in den Chroniken eine alternative Beschreibung des Tempels vorliegt, in welcher die Maßangaben andere Ziele verfolgen. So berichtet 2 Chr 3:15  „Und er machte vor dem Haus zwei Säulen. 35 Ellen war die Länge; und das Kapitell, das oben auf ihr war 5 Ellen….“