Eine Sammlung zum Thema Zahlen von Dr. Michael Stelzner
Ethik und Geometrie
(Ethik + Geometrie.docx)
Die modernen Wissenschaften zeigen uns, dass es universell geltende Gesetze gibt, sogenannte Naturgesetze. Sie werden in aller Regel mit Hilfe der Mathematik verfasst und dargelegt. Durch den Einsatz dieser Zahlenkunst – um einen Ausdruck Platons zu benutzen – besitzen diese Gesetze die für unsere Vernunft so notwendige logische und konzeptionelle Klarheit. Wir erkennen diese Zusammenhänge aufgrund eines offenbar allgegenwärtigen Logos an. Jener Logos äußert sich ganz offenbar in der Sprache der Zahlen. Wir glauben den Zahlen, denn sie bringen uns sehr häufig die gesuchte Gewissheit.
Wieso nun aber glauben wir eigentlich, dass menschliches Verhalten und Ethik in der Schöpfung nicht ebenso vorgegeben wären wie die von den Zahlen durchdrungenen Gesetze der Natur ? Die scheinbar auf der Hand liegende Antwort, die Dimension des menschlichen Bewusstseins würde das mit der Vernunft Erfassbare übersteigen, reicht nicht aus, denn dieses Argument trifft auch auf die Erkenntnisse in den Naturwissenschaften zu. Auch dort erleben wir immer wieder auch das grundsätzlich Unberechenbare.
Der Naturwissenschaftler weiß um die Existenz prinzipiell unvorhersehbarer Ereignisse und doch basieren seine Einstellung und sein Verhalten auf dem grundsätzlichen Glauben an universell geltende Naturgesetze. Ihnen vertraut er im höchsten Maße. Sein Streben zielt darauf, auch dem unvorhersehbaren Zufall endlich einen Platz in den Gesetzen zuweisen zu können.
Aus diesem Glauben heraus lebt er und begründet er sein Tun, und die Geschichte hat gezeigt, dass es beispiellos erfolgreich war. Warum sollten wir diesen Weg nicht weiterverfolgen und unser Bewusstsein selbst einbeziehen?
Wenn unsere Schöpfung wirklich grundsätzlich naturgesetzlich ist, wie kann man dann beispielsweise die Ethik, das wesentliche Merkmal menschlicher Existenz ausnehmen und glauben, sie wäre nicht naturgesetzlich verankert und nicht – zumindest prinzipiell – berechenbar?
Für einen wahrhaftigen Naturwissenschaftler kann es nur eine alles umfassende Gesetzlichkeit geben. Sie muss das menschliche Verhalten ebenso einschließen wie eine mögliche, hinter den Menschen stehende Gottheit.
Die Naturwissenschaft basiert mit ihren Spezialwissenschaften, wie der Chemie und Physik auf den Gesetzen der Geometrie und Mathematik. Wie hätte sich denn die Ethik abseits dieser Gesetze entwickeln können? Stellen wir diese einfache Überlegung in Rechnung, so müssen wir nach den Gesetzen der Ethik ebenso in der Geometrie und Mathematik suchen. Wie allen anderen Wissenschaften muss sich auch die Ethik durch die Geometrie und Mathematik begründen lassen.
Das Problem des Auseinanderfallens von mathematisch-physikalischen Gesetzen und den Gesetzen der menschlichen Psyche hat seinen Grund im Fehlen sicherer Beurteilungskriterien für letztere. Während man die Physik und Chemie mit den Kriterien der Mathematik einfangen kann, gibt es scheinbar nichts Adäquates in den Geisteswissenschaften, wie der Psychologie und Philosophie. Um die Naturwissenschaften und die Geisteswissenschaften auf einer Stufe miteinander vergleichen zu können, bedarf es nicht nur irgendeiner Metaphysik für die Geisteswissenschaften sondern einer derart umfassenden, die ihren Namen verdient und in der sich auch die naturwissenschaftlichen Gesetze wiederfinden lassen. Eine solche Wissenschaft ist die Zahlenkunst im Verständnis Platons (s. Politeia …). Sie ist unter dem Begriff der Ideenlehre in die Philosophie eingegangen. Nur leider ist mit der Bezeichnung ihre wesentliche Beziehung zu ihren eigentlichen Archetypen, den Zahlen, vergessen worden.
Das Problem der fehlenden Beurteilungsqualitäten bei den Gesetzen der Psyche ist das Problem, in den Zahlen keine Qualitäten zu erkennen. Beschäftigt sich man neben der zählenden Seite der Zahlen aber zugleich mit ihrer erzählenden über ihre Qualitäten, dann laufen Naturwissenschaften und Geisteswissenschaften wieder zusammen.
Um die Qualitäten der Zahlen zu erfassen, ist die Naturbeobachtung unerlässlich. Vor allem aber liefert uns die Geometrie eine unmittelbare Anschauung dieser Archetypen. Sie bildet die Wirkmechanismen der Zahlen direkt ab. Die Geometrie ist insofern eine direkte Handreichung des Göttlichen. Um die Botschaften der geometrischen Strukturen zu verstehen, wenden wir uns den einfachsten unter ihnen zu. Das sind in erster Linie der Kreis, als das Symbol der Einheit, Ganzheit und Vollkommenheit und das aus ihm hervorgehende Dreieck in Form des gleichseitigen Dreiecks und des rechtwinkligen, pythagoreischen Dreiecks.
-> s. Das Kreisgleichnis
-> s. Das pythagoreisches Dreieck
===============================================================
…………………………….
Um das von mir sogenannte Kreisgleichnis zu verstehen, bedarf es einer Voraussetzung. Man muss die Archetypen 1 bis 4 kennen sowie die religiöse Grundbotschaft, nämlich das Verhältnis der ersten beiden Archetypen 1 und 2, wie es in der „Abram-Formel“ (1 = 2 und 2 = 1) vermittelt wird. Die Kenntnis des wahren Verhältnisses von 2:1 ist eine Art religiöses Zentralgeheimnis. Es verbirgt sich in der Figur des Kreises.
Das Kreisgleichnis: (s.a. 2Quadrat.cdr)
R=1= geradlinig, begrenzt -> U=2, krummlinig, unbegrenzt … … …